In Deutschland gibt es zurzeit Schwierigkeiten bei der Versorgung mit dem wichtigen Narkosemittel Propofol. "Es ist zurzeit wirklich sehr dramatisch. Gerade für Propofol gibt es keine gleichwertige Alternative."

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) habe die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) um eine Einschätzung der Lage gebeten, berichtet die "Welt" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf eigene Informationen. Laut dieser Einschätzung gebe es bei mindestens einem der beiden großen Hersteller Lieferschwierigkeiten, die nicht näher begründet würden.

Insgesamt sehe der Verband die Versorgungslage bereits kritisch. Ein längerer Ausfall von einem der beiden großen Hauptlieferanten hätte "erhebliche Auswirkungen auf die Klinikversorgung", heißt es. Laut DKG denken einige Kliniken bereits darüber nach, auf andere Narkoseverfahren umzustellen.

"Es ist zurzeit wirklich sehr dramatisch. Gerade für Propofol gibt es keine gleichwertige Alternative. Wenn man andere Narkotika nimmt, ist das mit Nachteilen für den Patienten verbunden", sagte Rudolf Bernard vom Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker der "Welt".

Propofol ist ein sogenanntes Hypnotikum, das häufig für die Einleitung und Aufrechterhaltung einer Narkose verwendet wird. Es steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation (WHO).